Mittwoch, 6. Juni 2012

Gaisburger Marsch



















Gaisburger Marsch, ein Gericht das es in sich hat. Als Österreicher brauche ich den Schwaben ganz bestimmt nicht erklären wie dieser Klasse-Eintopf hergestellt wird.

Da aber viele meiner Gäste hier im Blog nicht aus dem Schwabenländle sind wollte ich genau diesen Besuchern meinen gekochten Gaisburger-Marsch näher bringen.





Gaisburg ist ein Vorort von Stuttgart und liegt im Stuttgarter Osten. Der berühmte Gaisburger Marsch, eine Art Eintopf mit gekochten Rindfleich, Spätzle und Kartoffelschnitz ist eine Köstlichkeit die der Schwabe nicht auf seinem Speiseplan missen möchte. Gaisburger Marsch hat einige Geschichten, eine davon behauptet folgendes:





Den Namen dieses Eintopfs sollen vor dem Ersten Weltkrieg Stuttgarter Offiziersanwärter geprägt haben. Sie durften außerhalb der Kaserne essen. Ihre Lieblingswirtschaft war die Bäckerschmiede im Stadtteil Gaisburg, deren Spezialität eben diese gehaltvolle Suppe war - und so marschierten die hungrigen Soldaten immer wieder in diesen Teil der Stadt um dort gut und viel davon zu essen. 





Näheres und sehr interessantes gibt es bei  Peter Mangold zu lesen.





Für dieses wunderbare Gericht setze ich vorab wie beim Tafelspitz wieder eine Knochenbrühe an. Suppe, wie auch das Fleisch sollen schmecken, deshalb mein größerer Aufwand. Warum ich diesen Aufwand betreibe beschreibt am besten Silke Maier  HIER auf Seite 39 anläßlich einer Diplomarbeit. 





Ohne die vorherige angesetzte Knochenbrühe gehts natürlich auch!





Alle Zutaten kamen wie gehabt von unseren Erzeugern aus Baden-Württemberg!
























Gaisburger Marsch

Zutaten ( 4 Personen ):

500 Gramm Schultermittelblatt oder Bugblatt vom Rind

1 kg Rinderknochen klein gehackt

400 Gramm fertig gekochte Spätzle

400 Gramm fertig gekochte Salzkartoffeln

2 Zwiebeln, geschält, in Scheiben geschnitten und in Butterschmalz geschmelzt

2 Karotten, geschält

1 kleinerer Sellerie mit grün, gewaschen, geschält und in grobe Würfel
geschnitten

1/2 vom kleineren Bund Liebstöckel, gewaschen

1 Bund frische Blattpetersilie

2 kleinere Petersiliewurzeln, gewaschen geputzt und in grobe Würfel geschnitten

1 Zwiebel geschält, halbiert und beide Schnittseiten in Rapsöl dunkel gebraten

1 Lorbeerblatt

1 Lauchstange, geputzt, gewaschen und in Scheiben geschnitten

Schnittlauch, gewaschen und in dünne Scheiben geschnitten


Salz nach Geschmack

Pfeffer
aus der Mühle nach Geschmack



Herstellung:

Die Rinderknochen in heißen Wasser blanchieren, anschließend mit kalten Wasser
abschrecken. Die blanchierten Knochen erneut mit kaltem Wasser in einem großen
Topf mit Lorbeerblatt und der gebräunten Zwiebel ansetzen. Diese Knochenbrühe
nun ca. 1 1/2 Stunden leicht köcheln lassen. Dann das Rindfleisch hinzufügen
und am Siedepunkt ziehen lassen bis das Fleisch weich geworden ist. Anschließend
Liebstöckel, Würfel der Petersilienwurzel, Selleriewürfel, Blattpetersilie und
geschälte Karotten hinzufügen und weiter ca. 20 Minuten am Siedepunkt ziehen lassen.
Zum Schluss die Scheiben vom Lauch hinzufügen, weitere 5 Minuten ziehen lassen
und mit Salz und Pfeffer aus der Mühle abschmecken. Den fertigen Gaisburger
Marsch mit den erwärmten Kartoffeln, den heißen Spätzle, der Zwiebelschmelze,
dem Gemüse sowie mit etwas Schnittlauch nach Lust und Laune anrichten.